Steinplatten - gebrochene Natursteine

Mediterrane Steine wie in Italien

Suzan van Lieshout ist eine warme und herzliche Persönlichkeit mit einem großartigen Sinn für Design. Mit ihrem Hintergrund als Grafikdesignerin und vielen schönen Kunstwerken im Bereich der freien Arbeit gestaltet sie auch wunderschöne Steinplattengärten. Diesmal mit Flagstones.

„Mein Mann und ich reisen viel. Seit 1994 fahren wir auch einmal im Jahr ins sonnige Italien. Jedes Mal an einem anderen Ort. Die Inspiration für Flagstones stammt tatsächlich von dort. Neben anderen Natursteinen werden dort häufig diese markanten Steinplatten verwendet. Nicht nur als Pflaster in gärten und Einfahrten, sondern auch im Straßenbild sieht man Steinplatten. Platziert auf Bürgersteigen und Plätzen. Steinplatten haben echten Charakter. Denn niemand ist gleich. Wenn sich das Wetter ändert, ändern sich die Flagstones mit. Geregneter Beton macht düster."

Dekoration des Gartens mit Natursteinen

Suzan: „Unser Haus stammt aus den 1930er Jahren und hat einen – für städtische Verhältnisse – großen Hinterhof von 35 Metern Tiefe. Das dadurch entstandene Raum- und Freiheitsgefühl war der Hauptgrund für den Kauf des Hauses vor fünf Jahren. Danach haben wir zuerst die notwendigen Renovierungen im Inneren vorgenommen. Sie kennen das Sprichwort „Anpassung an die Wünsche der Zeit“. Wir haben das Haus bald um einen Wintergarten erweitert: Wir wollten unseren Garten länger genießen können. Wir haben uns daher für eine luxuriöse Gewächshausbauweise mit Außenklima entschieden. Dies bedeutet unter anderem, dass es unbeheizt ist. Der Vorteil ist, dass Sie die Idee haben, dass Sie 9 Monate im Jahr draußen bleiben können. Im Sommer sind wir wann immer möglich draußen. Wir erachten den Garten daher als sehr wichtig für unsere Lebensfreude und freuten uns darauf, ihn gründlich zu sanieren. Wir wollten darin auch einen zusätzlichen (Arbeits-)Raum schaffen. Außerdem wollte ich als Gartengestalter natürlich einen Garten, der meine eigenen Vorstellungen von Gartenarchitektur widerspiegelt.“

Auserlesene Steinplattengärten

Steinplatten haben ein südliches Temperament: skurril und schrullig, aber gleichzeitig kann man mit ihnen in alle Richtungen gehen. Und sie zeigen – besonders wenn sie nass sind – ihre Farbvielfalt und -tiefe. In der vollen Sonne sehen diese Steinplatten im Garten weich und knisternd aus. Es ist so wunderbar, im Hinterhof zu sein. Eine weitere Inspirationsquelle sind östliche Philosophien. Vor allem in Bezug auf Kunst und angewandtes Design. Aber auch eher theoretische Prinzipien wie die Schönheit des Vergänglichen und die Akzeptanz von Unvollkommenheiten faszinieren mich sehr. Überzeugen Sie sich selbst: Wir im Westen streben oft nach einem möglichst geraden Ganzen, einer möglichst glatten Oberfläche. Aber da ist nichts dran! Perfektion ist leer und langweilig; nichts fällt auf. Das Erscheinungsbild von Flagstones passt genau in diese Philosophie. Kurz gesagt: Es „lebt“ und bewegt sich mit den Elementen. Gleichzeitig ist es langlebig und strahlt Kraft, Unnachgiebigkeit und Ewigkeit aus. Aber so sehr ich mich auch von anderen Kulturen inspirieren lasse, ich passe nicht so einfach in ein restriktives Schema. Ich mache nicht besonders japanische oder italienische Gärten; Ich wähle einfach interessante Elemente daraus aus und wende sie innerhalb unserer westlichen Rahmenbedingungen an.“

Die Sitzgrube mit Steinplatten

„Die Flagstone-Terrasse ist glatt und verläuft durch das Arbeitszimmer. Das schafft Einheit und macht das Ganze größer, indem die Grenze zwischen Innen und Außen verwischt wird. Ich habe für alles hochwertige Materialien gewählt. Und das sieht man. Ich wurde von The Flagstone Company für die Flagstone-Fugen beraten. Erst die Kombination sorgt für das richtige „Look & Feel“. Bis dahin hatte ich lange gezweifelt, welche Farbe die Wände bekommen sollten. aber jetzt wusste ich sofort: „Das ist es!“ Ich ging mit einem Klumpen Fugenmaterial in die Lackiererei. Dort habe ich zusammen mit dem Lackexperten genau die gleiche Farbe für meine Flagstones gewählt. Am Ende wird die mediterrane Atmosphäre noch mehr betont. Die Sonne scheint heller, weil die Wände so warm und hell sind. Im hinteren Teil des Gartens haben wir die Steinplatten natürlicher verlegt. Es ist eine Ableitung dessen, was man früher in Gärten sah: die Steinplatte als Trittstein im Gras. Nur das Verhältnis ist jetzt umgekehrt: Die Steinplatten bilden einen organischen wellenförmigen Weg, in dem das Gras nur noch das Vergussmaterial ist. Indem Sie das Gras als Fugenmörtel verwenden, erhalten Sie einen natürlichen und ungezwungenen Weg. Hier sieht man auch die Assoziation mit Trittsteinen im Moos in japanischen Gärten. Diesen Teil haben wir ganz allein erledigt.“

Steinplatten-Trittsteine

Wir haben die Flastone-Steine ??im richtigen Muster ausgelegt und in die nasse Erde gedrückt, damit sie möglichst fest aufliegen. Dann die Fugen aussäen und die ersten Wochen recht feucht halten. Innerhalb eines Monats waren die Fugen überall weitgehend gefüllt und die Steinplatten wurden dadurch fester. Die Steinplatten auf diese Weise zu verarbeiten war ein kleines Experiment, aber es hat voll und ganz geklappt. Besonders gefällt mir, dass es sofort „alt“ und nicht „gerade gebaut“ aussieht. In den Niederlanden sieht man meiner Meinung nach zu viel Ordnung im Gartenbereich. Es sollten nirgendwo ungeplante Pflanzen stehen: Unkraut wird sofort entfernt. Innerhalb der Linien sauber ausmalen lautet die Devise. Während man mit etwas mehr Laissez-faire und Individualität die überraschendsten Ergebnisse erzielt.“

Steinplattengärten- Das Ergebnis

„Am Anfang sah man die Leute stirnrunzelnd: Was wird sie als nächstes tun … Die meisten Menschen sind es nicht gewohnt, einen Garten auf so drastische Weise zu überholen. Doch oft ist es notwendig, eine Grundstruktur zu schaffen, die zu Ihnen passt und mit der Sie dauerhaft vorankommen. Als wir hierher gezogen sind, gab es einen hölzernen Taubenschlag von 2,50 auf 1,50 Meter und eine kunterbunte, steinerne Scheune von 10 auf 2 Metern. Und das alles in Längsrichtung: Es war eine lange Rohrschublade.

Es ist genau das geworden, was ich mir vorgestellt habe.

Jetzt ist die Struktur viel besser: Es ist ein Ganzes, bestehend aus drei klaren „Gartenräumen“, von denen jeder seine eigene Atmosphäre und Funktion hat. Den ersten Teil, der an das Haus grenzt, nennen wir „den Hof“. Die Kieswahl bezieht sich ein wenig auf den Hof. Es handelt sich jedoch um einen feinen, runden Flusskies. Speziell ausgewählt, um barfuß begehbar zu sein. Im Hof ??gibt es eine Bank zum Sitzen zu Hause und einen versteckten Pavillon neben der Küche.

Steinplattenhof

Darauf folgt der Abschnitt mit den Steinplatten: „Der Hof“. Höfe und ummauerte Gärten sind in südlichen, auch arabischen Ländern üblich. Sie vermitteln ein behütetes Gefühl und damit häusliche Intimität. Mein Atelier befindet sich im Innenhof. Im Sommer arbeite ich hinter dem Computer, während die Schiebetüren geöffnet sind. Ich nutze es auch als kleinen Ausstellungsraum für meine freie Arbeit. Gegenüber meinem Arbeitszimmer wurde eine Sitzecke geschaffen. Im Hintergrund können Sie hören, wie das Wasser in den eleganten, aber attraktiven Teich mit Wandverkleidung aus Steinplatten fällt. Dieser Sound wirkt, isoliert Sie von Ihrer Umgebung und gibt Ihnen so zusätzliche Ruhe. Den dritten und letzten Teil nennen wir „Dschungel“. Obwohl es dafür noch zu jung und noch nicht reif genug ist. Es ist eine hügelige Gegend mit einem organisch geformten Pflanzengarten und einer abgesenkten Terrasse auf der Rückseite. Ja, stimmt, in den Siebzigern nannte man das Sitzgrube. Durch die Tieferlegung schaut man nicht auf die Pflanzen, sondern auf sie. Alle Gebäude sind unsichtbar. Abends hört man einen Frosch im Wasser planschen und den Igel zwischen den heruntergefallenen Blättern schnüffeln. Dann wähnt man sich weit weg von der Hektik des Alltags.“

Steine wie in Südeuropa

Menschen betreten den Garten und halten sich die Hand vor den Mund: Mit einer solchen Verwandlung hatten sie nicht gerechnet. Eines der Dinge, die ich in meinem eigenen Garten betont sehen wollte, war das Gefühl und die Sonne des Mittelmeers. Das Lustige, was ich jetzt entdecke, ist, dass jeder es mit dem Land verbindet, in dem er oder sie Urlaub gemacht hat. Erinnert mich an Italien, da hat neulich jemand ausgerufen: „Oh, das ist genau Spanien“, und wieder ein anderer hat sich sofort in Frankreich oder Griechenland vorgestellt. Ich höre alle Länder voller Stolz vorbeiziehen und denke dann: ‚Mein Plan war erfolgreich!‘“
Fotomaterial Mary Brewer und Suzan van Lieshout.